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Teil 1 Berlin-SaintTropez-Sete

Biker

Von Berlin gings los zur Autofähre nach Sete (Südfrankreich). Begleitet von Bikerkumpelz, 2000 km in 10 Tagen.

Abfahrt um zwei mit vier Bikes von Berlin bis Eisenberg  natürlich im Regen. Erste Unstimmigkeiten und eine Auflösung der Vierergruppe in 3! Teile in den ersten 50 km – aller Anfang ist schwer ok.  In der Umgebung von Eisenberg waren alle Unterkünfte belegt und wir fanden bei einem Kumpel Unterschlupf. Essen, Bier, Toilette – alles da. Ich schlief schlecht auf dem Küchenboden, die anderen verteilt im Haus.

Weiter zu dritt (Marek konnte nur das WE biken) nach Krün in Bayern, natürlich im Regen. Wir genossen die bayrische Gastfreundschaft und waren gut erholt für die nächste Etappe über die Alpen. Nocheinmal im Regen – der letzte für die nächsten Wochen.

Italien empfing uns endlich mit Sonne und wir bezogen ein Hotel als einzige Gäste. Pizza und Bergseekulisse, ein Traum. Das Gepäck wurde neu sortiert und die Regensachen in die tiefsten Ecken verbannt.

Über den höchsten Pass Italiens, dem Stilfser Joch, ging es weiter zum Camping am Coma See. Dann hiess es auch schon Ciao Bella Italia.

Frankreich empfing uns mit gutem Wetter, schönen einsamen Bergstrassen und einfachen Campingplätzen. Gut und schön, nur warum gibt es hier auf keinem Platz Klobrillen auf den Toiletten? Die 2 Löcher sind doch nicht umsonst in der Keramik. Auch durften wir diverse Pools nicht nutzen, wegen ’nichterlaubter Badehosen‘ – wir hatten normale halblange Badeshorts. So waren nur super enge Speedohosen erlaubt. Unser Fragen nach dem Sinn ergab – Badeshorts sind no hygienic. Aha, trotz reichlich Chlor im Wasser. Unser Entgegenkommen nackig baden zu gehen wurde auch abgeschmettert.

In Saint Tropez verbrachten wir gleich 3 Tage. Hier konnten wir uns erlaubte Badehosen kaufen und endlich als fast einzige den Pool nutzen. Auch Kultur kam nicht zu kurz. So schlendern wir durch die überfüllten Gassen und besuchen die Gendarmerie Nationale, bekannt aus den Louis de Funes Filmen, um dann wieder auf unseren ausserhalb liegenden Campground, wo es alles gab ausser Klobrillen, zu chillen oder die umliegenden Badebuchten mit karibikblauem Wasser zu erkunden.

Da ich ja auf dem Rückweg wieder hier vorbeifahren muss, lasse ich Ausrüstung wie Regensachen und noch das eine und andere auf dem Zeltpatz zurück. Es sollte anders kommen.

Den letzen Tag verbringen wir auf einem Luxuscampingplatz unweit von Sete mit mehreren Pools, einsamen Sandstrand und all you can eat Muschelrestaurants. Ein mitdenkender Camper mit Caravan kommt zu uns und bietet uns an seinen Kühlschrank und Strom mitzunutzen, weiss er doch um die begrenzten Möglichkeiten eines Bikers im Hochsommer – Respekt und vielen Dank.

In Sete bunker ich Proviant für die 36 stündige Überfahrt nach Nador und lege mir noch einen kleinen Weinvorrat an. Der Abschied von meinen treuen Begleitern geht leider viel zu schnell. Ich werde als einziger Ausländer (alle anderen sind franz. marokk. Familien) sofort durchgewunken – wer fährt schon im Hochsommer mit Bike nach Nordafrika. Ich suche mir ein einigermassen ruhiges Plätzchen und kurze Zeit später heisst es auch schon ‚Bye Bye Europe‘.

Video zum Bericht